Zwei Urkunden aus den Jahren 1354 und 1359 zeigen, dass das Pilgerspital zu Biebelnheim aus einer Almosenstiftung für die Aachenwallfahrt entstanden ist. Die Pilger, die aus den südlichen Ländern den Rhein herunterkamen, wählten bei Worms den direkten Weg nach Bingen und kamen über diese Abkürzung auch an Biebelnheim vorbei.

Das Almosen der Pilger besaß schon 1370 in Biebelnheim ein Haus, das 1373 als Gotteshaus zu Biebelnheim bezeichnet wird. Gebäude und Grundstück des Spitals standen vermutlich im Bereich des Areals der heutigen Katholischen Kirche.

Die Verwaltung des Spitals oblag den Geschworenen des Almosens zusammen mit dem Pfarrer. Zu den Geschworenen gehörten auch die beiden eigentlichen Verwalter des Spitals, die Schaffner, später auch Spitalmeister oder Pfleger genannt. Das Oberamtsprotokoll von Alzey führt noch 1552 einen Spitalmeister zu Biebelnheim auf.

Das Pilgerspital ist vermutlich um 1567 abgebrannt. 1598 wurden seine Überreste für 2323 Gulden und 13 Albus Erbkaufgeld an 27 Biebelnheimer Einwohner und Gemeinleute erblich verliehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Spital schon keine Gebäude und keinen Hofplatz mehr.