An seiner südwestlichen Seite wird der Biebelnheimer Friedhof von einer massiven Steinmauer begrenzt. Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass es sich bei der Mauer um die Reste eines Schlosses handelt. Das Schloss darf man sich nicht als prunkvollen Palast vorstellen, sondern als ein Schlossgut, das von niederem Adel bewohnt und bewirtschaftet wurde. Noch im Jahr 1774 wird ein Schlossgütlein erwähnt, das im Besitz der kurfürstlichen Hofkammer gewesen ist.

Man kann davon ausgehen, dass ab dem 13. Jahrhundert Adelsgeschlechter in Biebelnheim ansässig gewesen sind. So wird ein Ritter Arnold von Biebelnheim im Jahre 1276 als hohenfelsischer Vasall in Mommenheim genannt und aus dem 16. Jahrhundert ist ein Adelsgeschlecht von Biblum bekannt.

Das Schlossgut stand vermutlich in den beiden unterhalb der Mauer gelegenen Gärten. Dort hat sich noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein unterirdisches Gewölbe befunden, das von einer unterirdischen Verbindung mit der Kirche herrühren soll.

Mündliche Überlieferungen erzählen sogar davon, dass es einen unterirdischen Gang bis zum Petersberg gegeben habe, wo bis zum Dreißigjährigen Krieg eine legendäre Kirche stand.

Neben der Mauer zeugen heute noch die Straßennamen „Obere Schlossgasse” und „Untere Schlossgasse” von der Existenz des Schlossguts.