Das Pilgerspital zu Biebelnheim bestand ca. zwischen 1350 und 1567. Der Standort des Spitals ist nicht eindeutig belegt, man vermutet aber, dass die katholische Kirche auf den Grundmauern der früheren Spitalskapelle errichtet wurde. In der Kirche werden heute noch Figuren aufbewahrt, die möglicherweise Dankesgaben von Pilgern waren. Die Einrichtung finanzierte sich durch Zuwendungen und Einnahmen aus Besitztümern in der Umgegend. 1567 brannte das Spital ab, danach ist von den Besitztümern als dem „Spitalsgut“ die Rede. Auch dieser Name geriet spätestens in der französischen Besatzungszeit in Vergessenheit.

Pilgerspitäler

Pilgerspitäler oder auch Hospize genannt, Waren im Mittelalter der einzige Ort, wo mittellose Pilger ein Bett für die Nacht, einen Teller Suppe und Pflege ihrer Leiden fanden. Oft bestanden sie nur aus einem Schlafsaal, der Küche, einem Speiseraum und einer kleinen Kapelle, sowie Stall und Scheune. Mehrere Pilger mussten sich oft eine Schlafstatt teilen und es herrschte eine strenge Hausordnung. In Städten waren die Spitäler oft besser ausgestattet oder sie waren Bestandteil eines Klosters. Hier in Biebelnheim muss man sich ein eher karges Spital vorstellen, welches möglicherweise auch für die Armen und Kranken des Ortes zu sorgen hatte.

Quelle: www.jakobusgesellschaft.eu